01 gansal rupf.mp3. 2001
Raggae, textarmer Monolog mit einer jungen Gans, meditativ
Dieses Lied steht für den Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Nach etwa dem dritten Burnout und dem fübften Blackout sitze ich nun am Bach und
schau meinen Gänsen zu. Wulle wulle!
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02 ein mensch mit namen meier.mp3, 1999
Klagelied eines Hundes über Herrn Meier
Die
Überheblichkeit der Menschen gegenüber den Tieren ist ihre größte Dummheit.
Was Menschen ihren Mitgeschöpfen antun, disqualifiziert sie als „Krone der Schöpfung“.
Kein Wesen hat je grausiger und perverser gehandelt.
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03 sioux.mp3, 1998
Geografisch und aussprachemäßig sehr wertvolles Indianerlied, manche sagen auch ein totaler Krampf
Bei Raindorf, einem Dörfchen bei Kirchberg,
wurden ein paar Jahre lang jeden August für ein paar Tage Tipis aufgebaut und
es kamen viele wunderschöne Pferde und Wanderreiter zusammen, einige als
Indianer und Cowboys verkleidet, und sie saßen vor ihren Lagerfeuern oder im
Bierzelt bei zünftiger Countrymusic. Und ebendort saßen auch wir einmal bei
einem Bier und auf dem Nebentisch klopfte ein Cowboy einem Indianer auf die
Schulter und sagte: „Na, du oita Sioux!“ Und mir drängte sich eine Melodie dazu
auf und auf der Heimfahrt (ich hatte das Steuer an meine Frau übergeben), sang
ich immer lauter und fröhlicher und mit jedem Dorf, durch das wir fuhren,
verlängerte sich der Text um eine Zeile:
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04 haengemattn.mp3, 1987
Aufruf zum Faulenzen
Wann wirst du es endlich begreifen! Du versäumst nichts, wenn du
schläfst! Du versäumst auch nichts, wenn du in der Hängematte schaukelst!
Dieser Appell ist an mich selber gerichtet (ich duze mich), denn ich bin einer
der Schlimmsten dieser rastlos Tätigen.
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05 oi, aaffe. oi.mp3, 1994
Das
einzig Beständige auf dieser buckligen Welt ist der ständige Wechsel. Es ist so
und man richtet sich möglichst beizeiten darauf ein.
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06 oisen grod aafblosn.mp3, 1998
Wir sind nun mal Augenwesen
und so haben Blender mit uns leichtes Spiel.
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07 wea zoiht schofft o.mp3, 1993
Wenn eine Partei lange die Macht im Lande hat
und über Jahrzehnte die Regierung stellt, versammeln sich in ihren Reihen
selten die edlen und selbstlosen Charaktere. Wer die Politik auch nur ein wenig
verfolgte, konnte niemals daran zweifeln, dass sich an der Spitze der CSU
überwiegend an materiellen Vorteilen interessierte Politiker versammelten.
Alleine die Dreistigkeit, das "C" im Parteinamen von "christlich"
abzuleiten, statt von "Capital" musste jedem, der auch nur die
geringste Ahnung von christlichem Geist hat, die Augen öffnen. Alleine der alte
Strauß war ein Schlitzohr, er ließ sich sogar einmal einen entsprechenden Orden
anhängen! Und jeder konnte es ihm von seinem Gesicht ablesen und aus seinen üblen
Reden spüren. Doch kann ein Volk wirklich so einfältig sein, dass es sich von
so einem, solange betrügen lässt? Nein, er gefiel ihnen, weil er so war wie
sie, oder wie sie gerne sein wollten.
Heute werden täglich neue Kapitel von Korruptionsaffären
aufgedeckt, doch auch sie vermögen die schwarzen Wähler nicht sichtbar zu erregen.
Es kann nicht anders sein: sie sind nicht überrascht.
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08 da haiptling.mp3, 1979
Sich hinter
einem Leithammel scharen und dann über seinen Führungsstil lamentieren - ist
das nicht eine unserer Lieblingsbeschäftigungen?
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09 is grod papia.mp3, 1998
Unsere
Zivilisation steht auf papierenen Füßen: sie druckt kleine Papierzettel mit
Zahlen darauf und wir alle tauschen unsere Lebenszeit dafür, gründen unsere
Existenz auf die Hoffnung, dass alle an den Wert dieser Papierzettel glauben.
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10 ausm droht.mp3, 1997
Von meinen ersten Erfahrungen im Internet
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11 a fux is koa hos.mp3, 1995
Ich
ärgere mich darüber, wenn jemand unsere waldlerische Mundart als „gschead“
bezeichnet oder sich gar ihrer schämt. Unsere Sprache ist sowenig „gschead“ wie
irgendeine andere. Ihre lautmalerische Kraft, ihre holzschnittartige Präzision,
ihre Kürze ist wunderbar - auch wenn in unseren Ohren das Hochdeutsche oder das
Salonbayerisch vornehmer klingt, doch was heißt schon vornehm? Redet, wie euch
der Schnabel gewachsen ist, schämt euch nicht, um Gotteswillen! Schämen müsst
ihr euch nur dafür, dass ihr euch für unsere Muttersprache schämt! Neulich
warnte jemand vor Mundartförderung, weil sich darin Ausländerfeindlichkeit
zeige. Da kann man sich nur gegen die Stirn tippen, in einem Land in dessen
Hauptstadt noch zwei Prozent der Kinder die Landessprache sprechen. Wir erregen
uns zurecht darüber, wenn Kommerz und Globalisierung etwa Naturvölker ihrer
Kultur beraubt und lassen es aber klaglos zu, dass dies im letzten halben
Jahrhundet auch mit unserer Kultur geschah, ja wir ließen uns sogar unsere
Sprache rauben und tun so, als wäre das eine Form von Fortschritt.
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11 da bebbe is happy.mp3, 1988
Es gab eine Zeit, da meinte ich wohl, es käme bei Liedern auch auf die
Zahl der Strophen an und auf die inhaltliche Tiefe. Heute will ich von Liedern
Spaß, Hörerlebnis, Rhythmus, Meditation, vielleicht beim instrumentellen
Improvisieren ein Stück Ekstase, weniger Lehre. Die "Botschaft des
Kopfes", einst mein zentrales Anliegen, fehlt immer öfter sogar gänzlich,
was ja gewissermaßen auch eine Botschaft ist. Und da steht plötzlich ein Jodler
gleichberechtigt neben der Ballade, ein Singsang über eine Nichtigkeit neben
einem Chanson, ein gereimter Ohrwurm „auf gleicher Augenhöhe“ mit einem
garstigen politischen Lied.
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12 liad vom oama deife.mp3, 1987
Ich stelle mir die Hölle von jenen Narren bevölkert
vor, die heute mit ihrer Lebensweise die Erde zerstören. Bei diesem Klientel
kommt Mitleid mit dem armen Teufel auf. Hört sein Klagelied:
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14 papageno.mp3, 2000
Nein, Lieder müssen nicht
immer klug sein. Vielleicht sollten sie dies sogar nie sein. Falls dies wahr
sein sollte, dann kommt mir die Erkenntnis wohl ein wenig spät. Aber ich werde
sehen, was sich da in meinem Fall noch machen lässt. Das folgende Lied ist ein
Anfang, es ist nicht besonders klug, ja, es ist sogar richtig saublöd. (Aber
es groovt...!)
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15 bin auch nur ein mann.mp3, 1998
Der neue Mann
soll sanft sein, geduldig, gehorsam, pflegeleicht, attraktiv, beherrscht, großzügig,
fleißig in Beruf und Haushalt, brauchbar für grobe Arbeiten, weil körperlich
stark und willig, usw. Manche Frauen schmücken sich mit seiner Begleitung, er
ist ihnen eine Art Trophäe... Nicht wenige Frauen gibt es, die hätten den Mann
am liebsten als eine Art Neutrum. Und der Mann soll sie nur als Person lieben
und nicht als Weib an sich. (Aber dieses Verhalten gegen alle Natur hat ja auch
der bekannte Nazarener gefordert, was viel über seine Kenntnis der Welt
aussagt). Und wehe, bei einem Mann blitzt zur Unzeit sein Geschlechtstrieb
auf! Wundert sich ernsthaft jemand darüber, dass männliche Impotenz immer mehr
zunimmt und Potenzmittel weltweit ein so großes Geschäft sind?
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016 wir haben die schiffe verbrannt.mp3. 1999
Immer wieder gab es Menschen, die ein einfaches, naturnahes
Leben erstrebten. In den Augen der Gesellschaft waren sie Sektierer und
wunderliche Gesellen, die sich von einem Extrem ins andere stürzten und deshalb
häufig, zur Freude und zum Gespött der Beobachter, scheiterten. Doch manche
haben sich vorsichtig und mit Verstand zu einem einfachen Leben vor – nicht
zurück!! - bewegt und ihre Erfahrungen sind Schätze, unendlich mehr wert als
aller gesammelter Mammon. Zukünftige Generationen werden die Schätze heben und
ein naturnahes Leben selber ausprobieren, weil es sie sonst nicht geben wird.
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